Prado-Museum: Wachstum, ohne den Fokus auf die Kultur zu verlieren
6 Mai, 2025Das Prado-Museum (Madrid) erzielte im Jahr 2024 einen Rekord von 3,45 Millionen Besuchern und festigte damit seinen Platz als meistbesuchtes Museum Spaniens. Trotz dieser historischen Zahl bekräftigt die Institution ihre Haltung gegen einen oberflächlichen Konsum von Kultur. Nach Angaben des Museums kommen 60% der Besucher aus dem Ausland, aber die Strategie des Hauses zielt nicht darauf ab, Massentouristen anzulocken, sondern ein Erlebnis zu bieten, das begeistert und bildet.
Während seiner Rede auf dem Tourism & Economy Summit 2025 erklärte der Kommunikationsdirektor des Museums, Carlos Chaguaceda, dass der Prado „kein touristisches Produkt ist und auch nie sein wird“. Er warnte davor, Museen in „Vergnügungsparks“ zu verwandeln und damit ihre kulturelle Aufgabe zu verfälschen. Im Einklang mit dieser Philosophie hält der Prado das Verbot aufrecht, Selfies und Fotos zu machen; nicht aus technischen Gründen, sondern, um das Erlebnis der Kunstbetrachtung zu bewahren.

Darüber hinaus hat das Museum sein Engagement für soziale Inklusion durch Initiativen wie freien Eintritt und die Aufnahme neuer Sprachen wie Ukrainisch in seine Inhalte verstärkt. Als Reaktion auf die wachsende Besorgnis über den Massentourismus hat es auch die Tourismusbranche aufgefordert, das kulturelle Angebot zu dezentralisieren und den Besucherstrom an weniger bekannte Orte wie das Museo Víctor Balaguer zu lenken.