Auf diesen Routen wandeln Sie durch die Ursprünge der Region Madrid
28 Mai, 2024Wer Madrid und seine Bewohner kennenlernen möchte, sollte sich auf eine Erkundungstour ihrer Ursprünge auf den Spuren ihres reichen archäologischen Erbes machen: von einzigartigen Überresten aus prähistorischer Zeit über die Spuren von Dörfern aus der Eisenzeit oder Enklaven des Römischen Reiches bis hin zu Zeugnissen der mittelalterlichen Vergangenheit verschiedener Kulturen oder Spuren des Bürgerkriegs im 20. Jahrhundert.
Die Region Madrid verfügt über viele Orte aus unterschiedlichen historischen Epochen an den unterschiedlichsten Standorten, die einen Besuch wert sind. Einige von ihnen sind in Museen untergebracht und leicht zugänglich, während andere die perfekte Ausrede für einen kurzen Ausflug bieten, um hinzufahren, sie zu erkunden und ein kleines Abenteuer zu erleben.
In jedem Fall sind solche Ausflüge die ideale Gelegenheit, um alles zu genießen, was die Region zu bieten hat: ihre Gastronomie, die Natur oder den Charme ihrer Dörfer, die überall im Verlauf dieser Reisen in die Vergangenheit zu finden sind. In diesem Sinne bietet die Region Madrid sechs touristische Routen an, die sich an der geografischen Lage der historischen Ressourcen orientieren, wobei man aber auch einem chronologischen Kriterium folgen kann.
Das Archäologische und Paläontologische Museum von Alcalá de Henares und das Archäologische Nationalmuseum in der Hauptstadt sind nur einige Beispiele für das reiche kulturelle und archäologische Erbe der Stadt. Beide Museen sind der Schlüssel zum Verständnis der Geschichte Madrids und Spaniens und die perfekte erste Anlaufstelle für alle, die sich eingehend mit der Vergangenheit der Region vertraut machen wollen.
Route 1. Im Gebirge
Der erste Vorschlag betrifft die Gebirgslandschaft von Madrid, Schauplatz zahlreicher historischer Vorkommnisse. Die Route beginnt bei den westgotischen Stätten und der Nekropole von El Rebollar, in El Boalo, Cerceda und Matalelpino und geht dann in die Landschaft des Fuenfría-Tals und damit in die römische Epoche über, immer entlang einer Altstraße. Hier entdecken wir die Überreste eines Gasthauses in Collado Mediano und die einer anderen Straße in Galapagar.
Auf dieser Route haben Sie die Möglichkeit, in den ausgezeichneten Restaurants der Gegend das Fleisch aus dem Gebirge der Sierra de Madrid mit der Herkunftsbezeichnung Sierra de Guadarrama zu probieren. Sie können auch das zum Weltkulturerbe gehörende Kloster San Lorenzo de El Escorial besichtigen und Ihre Tour in einer weiteren westgotischen Siedlung in Hoyo de Manzanares beenden. Um das Erlebnis noch angenehmer zu gestalten, können Besucher in einer der traditionellen Unterkünfte entlang der Route übernachten.
Route 2. Das verborgene Tal
Im nördlichen Teil des Gebirges, der Sierra Norte, vermittelt Buitrago del Lozoya - eine der 11 Villas de Madrid, die aufgrund ihres gut erhaltenen kulturellen Erbes und ihrer ländlichen Authentizität einzigartige Besucherziele sind - mit seinen beeindruckenden Mauern den mittelalterlichen Geist, der auch in der nahegelegenen Nekropole von Sieteiglesias aus dem 9. bis 11. Jahrhundert zu spüren ist. In der Nähe befinden sich Überreste der Militärarchitektur aus dem Bürgerkrieg, mit Verteidigungsanlagen, die von der Republik zur Kontrolle der Wasserversorgung errichtet wurden.
In Rascafría, ebenfalls eine Villa de Madrid, können Sie das königliche Kloster Santa María de El Paular mit seinen Elementen aus Gotik, Renaissance und Barock besichtigen und köstliche, in der Region hergestellte Schokolade kaufen. Ganz in der Nähe, in Pinilla del Valle, wartet ein archäologischer Schatz, das Tal der Neandertaler. Hier werden geführte Besichtigungen der Fundstätten angeboten.
Die Route endet in Talamanca del Jarama mit seiner römischen Brücke, wo auch Zeugnisse der maurischen Vergangenheit der Region zu sehen sind, etwa die zum Kulturgut erklärte Stadtmauer und mehrere Wachtürme.
Route 3. Ave Complutum!
Um das Madrid der Römer kennenzulernen, sollte man unbedingt die im 1. Jahrhundert v. Chr. gegründete Stadt Complutum (Alcalá de Henares) mit all ihren typischen Bauten besuchen: das Forum, die Zivilbasilika, die Therme, ein Lebensmittelmarkt und luxuriösen Privathäuser. Am Stadtrand befinden sich das Haus des Hippolytus mit einem spektakulären Mosaik, nach dem es benannt wurde, und die Fundstätte El Encín, die besichtigt werden kann.
Weiter geht es auf der Zeitreise mit einem Spaziergang durch den Park Cerros de Alcalá am Ufer des Flusses Henares in Richtung der islamischen Festung Alcalá la Vieja. Nachdem wir die berühmten Tapas probiert haben, können wir durch die engen Gassen und Renaissance-Monumente dieser UNESCO-Weltkulturerbestätte schlendern.
Am eingangs erwähnten Archäologischen und Paläontologische Museum der Region Madrid kommt man nicht vorbei, wenn man die historische Entwicklung der Region anhand ihrer Überreste kennenlernen möchte. Ein paar Meter weiter können Sie auch das Antiquarium und den archäologischen Rundgang des Erzbischofspalastes innerhalb der Stadtmauern von Alcalá de Henares besuchen.
Route 4. Wein und Geschichte
Auch der Südwesten der Region trägt Spuren der Vergangenheit. Zudem ist er ein wichtiges Weinanbaugebiet, so dass Sie unterwegs einige Weinkellereien besuchen können, in denen Weine mit der Herkunftsbezeichnung der Region Madrid gelagert werden.
Die Route beginnt in Navas del Rey mit seiner Burg aus der Zeit der Reconquista (Wiedereroberung). In der Nähe dieses Ortes liegt Cadalso de los Vidrios mit seiner Mudéjar-Kirche und der Nekropole „La Mezquita“ mit Überresten einer Kirche im Stil der Römer und der Mudejaren.
Zurück in der heutigen Zeit ist ein Besuch des Blockhaus 13 in Colmenar del Arroyo sehr zu empfehlen. Es handelt sich um einen beeindruckenden Bunker, der zum Ende des Bürgerkriegs gebaut wurde und den Bunkern des Zweiten Weltkriegs nachempfunden ist.
In Cenicientos erwartet uns die Piedra Escrita aus dem 2. Jh. n. Chr., ein in Granitstein gehauenes Höhlenheiligtum mit einer römischen Inschrift, die in christlicher Zeit umgestaltet wurde. Die letzte Station ist die Burg Calatalifa in Villaviciosa de Odón.
Route 5. Land der Burgen
Im zwischen den beiden Kastilien gelegenen Madrid befinden sich zahlreiche mittelalterliche Festungen, da die Region im Mittelalter Grenzland war. In Villarejo de Salvanés, einer weiteren der Villas de Madrid, empfängt uns der beeindruckende Bergfried der Burg, in der heute das Museum der Spanischen Tercios (einer Infanterie-Militäreinheit) untergebracht ist.
Auf dem Weg dorthin finden wir im Carpetani-Habitat von Miralrío, in Rivas-Vaciamadrid, Zeugnisse der Eisenzeit in Madrid. An dieser Stätte befinden sich die Überreste eines rekonstruierten Hauses, um aufzuzeigen, wie diese keltiberische Volksgruppe im 8. Jahrhundert vor Christus lebte.
Der nächste Halt nach Villarejo ist Colmenar de Oreja, eine Villa de Madrid, die mit der nahe gelegenen Burg Oreja verbunden ist, wo man das Museum Ulpiano Checa besuchen kann. Die Burg ist ein weiterer Anreiz für einen Besuch in Chinchón, das mit seiner Plaza Mayor, seiner guten Küche, seiner idyllischen Beziehung zum Kino und mit seinem berühmten Anisschnaps einen Besuch mehr als rechtfertigt.
Eine gute Ergänzung dieser Route ist Arqueopinto, ein didaktischer Ort, der die Archäologie Madrids für Erwachsene, Familien und Kinder aufbereitet.
Route 6. Von Mayrit direkt in den Himmel
Die Stadt Madrid, deren Name sich von dem von den Muslimen im 8. Jahrhundert verwendeten Begriff Mayrit ableitet, zeugt in ihrem Stadtzentrum von ihren mittelalterlichen Ursprüngen. Zwischen Shopping, Nachtleben, gastronomischen Eskapaden, Museen und Spaziergängen durch das Weltkulturerbe der Landschaft des Lichts sollte man sich also Zeit nehmen, um die archäologischen Schätze zu entdecken.
Die Madrider Metro ist nicht nur das bevorzugte Verkehrsmittel, um sich in der Hauptstadt fortzubewegen, sondern entführt ihre Fahrgäste auch in die Vergangenheit, dank der archäologischen Überreste, die in Stationen wie Sol und Ópera erhalten sind. Dies sind nicht die einzigen überraschenden Orte, die Sie erwarten. Sie können auch die einzigartige Erfahrung machen, einen echten ägyptischen Tempel zu besuchen: der Debod-Tempel ist mit seinen 2.200 Jahren das älteste Denkmal der Stadt.
Es gibt auch Museen, die ihre größten Geheimnisse für die neugierigsten Besucher aufheben, wie das Nationale Archäologische Museum, in dem man die Dama de Elche und andere archäologische Schätze bewundern kann; oder das Museum San Isidro, wo der Schutzpatron von Madrid lebte.