Einmalige Erlebnisse in Stätten des Weltkulturerbes in der Region Madrid
Vor 25 Jahren wurde Alcalá de Henares zum Weltkulturerbe erklärt 12 September, 2023Die fünf Unesco-Weltkulturerbestätten der Region Madrid haben für die Besucher den Reiz, an einzigartigen Orten einen Teil der Geschichte und der Kultur der Menschheit zu entdecken und zu erleben. Besucher der Region kommen an diesen Stätten nicht vorbei: die monumentale Stadt Alcalá de Henares mit ihrer Universität und der historischen Altstadt; die Kulturlandschaft Aranjuez; das Kloster und die königliche Stätte San Lorenzo de El Escorial; die Landschaft des Lichts -Paisaje de la Luz- Paseo del Prado und Buen Retiro in Madrid; und der Buchenwald von Montejo, ein Naturschatz im Biosphärenreservat Sierra del Rincón.
Alle fünf Orte vereinen Kultur, Geschichte, Kunst, Gastronomie und Natur; und alle befinden sich in einem Umkreis von weniger als 100 Kilometern vom Stadtzentrum Madrids. Es handelt sich um fünf Orte, die man mittels attraktiver Rundreisen zu Fuß oder per Fahrrad erkunden und einmalige Erfahrungen erleben kann.
Alcalá de Henares
Alcalá de Henares feiert den 25jährigen Jahrestag der Erklärung seiner Universität und der historischen Altstadt zum Weltkulturerbe. Es handelt sich um die erste Stadt, die als Universitätsstadt entworfen und gebaut wurde. In diesen über zwei Jahrzehnten hat sie ihr Engagement für die Bewahrung ihres umfangreichen kunsthistorischen Erbes aus mehr als 2.000 Jahren Geschichte noch gesteigert und sich zu einer dynamischen Stadt voller kultureller Aktivitäten entwickelt.
Der Cervantes-Zug ist eine gute Möglichkeit, die Straßen der Stadt zu erkunden und dabei das historische Erbe und die studentische Atmosphäre zu erleben. An Bord des Zuges unterhalten Schauspieler und Statisten in Kostümen des Goldenen Zeitalters die Reisenden mit kurzen Theatereinlagen. Bei ihrer Ankunft in der Stadt führen sie die Besucher durch das historische Zentrum, wo sich auch die Möglichkeit bietet, die vielfältige Gastronomie zu kosten.
In der Geburtsstadt des spanischen Schriftstellers Miguel de Cervantes können die Reisenden die Universität und ihren Festsaal besichtigen, im dem das spanische Königspaar jedes Jahr den Cervantes-Preis verleiht; ebenso wie das älteste Theater Spaniens, Corral de Comedias, das seit 1601 in Betrieb ist. Sie sehen auch die Hauptstraße Calle Mayor mit ihren Arkaden; das Geburtshaus von Cervantes, ein Museum, das die Atmosphäre eines Hauses im 16. und 17. Jahrhundert nachempfindet; die Catedral Magistral de los Santos Niños, die ursprüngliche Keimzelle der Stadt aus dem 13. Jahrhundert; das Archäologische Regionalmuseum der Region Madrid; den Erzbischofspalast, der im 16. Jahrhundert zu einem der bedeutendsten Renaissancepaläste Spaniens wurde; und das Haus von Hippolytus im archäologischen Park der römischen Stadt Complutum.
Aranjuez
Die Anlage der königlichen Stätte und der Stadt Aranjuez ist eines der bemerkenswertesten Beispiele für die Symbiose zwischen natürlichem Erscheinungsbild und menschlichem Eingriff. Eine Symbiose, die sich in der geometrischen Gestaltung der Wege zwischen Wäldern, Gärten und Feldern widerspiegelt. Dem Ganzen liegt ein von der griechisch-römischen und der Renaissancekultur inspiriertes Modell zugrunde, das im orthogonalen Raster der mit der Monarchie eng verbundenen Stadt aus Barock und Aufklärung gipfelt. Alles diese Merkmale zeichnete die Unesco im Jahr 2001 mit dem Titel Kulturlandschaft von Aranjuez aus.
Seit 1984 nimmt der historische Erdbeerzug -Tren de la Fresa- seine Besucher an den Wochenenden im Frühling und Herbst auf eine Fahrt mit, die an die Strecke der ersten Eisenbahn in der Region Madrid erinnert. Diese ließ Königin Isabel II. im Jahr 1851 errichten, um die Hauptstadt mit dem Königsplast in Aranjuez zu verbinden. Die Fahrt ist ein einmaliges Kultur- und Freizeiterlebnis, das man mit einer Rundfahrt über den Tajo und durch den Prinzengarten an Bord des Ausflugsschiffs Curiosity ergänzen kann. Alternativ kann man eine Fahrt mit dem Chiquitrén wählen: eine Fahrt mit der Bimmelbahn durch die historische Altstadt von Aranjuez und die königlichen Gärten, die vor allem für Familien ideal ist.
San Lorenzo de El Escorial
San Lorenzo ist eng mit dem Gebäude verbunden, das als das prächtigste der Region Madrid und als eines der einzigartigsten Bauwerke der europäischen Renaissance gilt. Felipe II. verstand das Kloster als Symbol der absoluten Macht der Monarchie, während Carlos III. ihm mit der architektonischen und städtebaulichen Umgestaltung zum zeitweiligen Sitz des Hofs eine eher kosmopolitische Prägung verlieh. Die Stadt umgibt heute die große monumentale Anlage, die 1984 zum Weltkulturerbe erklärt wurde. Die Kombination aus natürlichen, historischen und kulturellen Elementen verleiht der Stadt eine besondere Prägung.
Die Felipe II.-Bahn ist eine gute Möglichkeit, diesen Ort und alles, was er zu bieten hat, kennen zu lernen. Die Fahrt beginnt am Bahnhof Príncipe Pío in Madrid und führt ins Gebirge der Sierra de Guardarrama und an diesen besonderen Ort, wo die Reisenden das große Kulturerbe und das kulturelle, künstlerische und gastronomische Angebot genießen können. Ein weiteres interessantes Angebot für Kinder und Erwachsene sind die kostenlosen Familienaktivitäten, die vom Zentrum für Umwelterziehung des Arboretums Luis Ceballos organisiert werden.
Die Landschaft des Lichts, in Madrid
Im Jahr 2021 wurde die Landschaft des Lichts -Paisaje de la Luz- als erster historischer städtischer Raum in Europa zum Weltkulturerbe erklärt. Diese Anerkennung gilt der ältesten baumbestandenen Allee in einer europäischen Hauptstadt, die im 16. Jahrhundert mitten im Zentrum von Madrid angelegt wurde. Sie ist ein Vorbild für städtebauliche Intervention, die Kultur, Natur, Kunst und Wissenschaft miteinander verbindet. Zwei Jahrhunderte später wurde der Paseo del Prado zu einer Referenz für eine aufgeklärte Stadtplanung, die die wissenschaftliche Forschung fördert und dieses Wissen an die Gesellschaft weitergibt.
Nicht von ungefähr befinden sich im Gebiet der Landschaft der Künste und der Wissenschaften wichtige wissenschaftliche, politische und kulturelle Institutionen. Dazu gehören Grünanlagen wie der Park El Buen Retiro und der Königliche Botanische Garten; öffentliche Einrichtungen wie das Königliche Astronomische Observatorium, der Abgeordnetenkongress, die Bank von Spanien, die Madrider Börse, das Cervantes-Institut oder die Königliche Spanische Akademie; und kulturelle Höhepunkte wie das Nationalmuseum El Prado, das Nationale Kunstzentrum Reina Sofía und das Nationalmuseum Thyssen-Bornemisza -sie alle bilden den Boulevard der Kunst -, sowie das Nationalmuseum für Anthropologie, das Amerika-Haus, das Nationalmuseum für Dekorative Kunst, das Schifffahrtsmuseum und das CaixaForum Madrid. Alle zusammen bilden 21 Kulturgüter, die zu besichtigen sich lohnt.
Buchenwald von Montejo
Der Buchenwald von Montejo ist einer der einzigartigsten Wälder der Region. Die uralte Landschaft mit Buchen, Traubeneichen und Pyrenäen-Eichen am Fuß der Sierra de Ayllón wurde 2017 von der Unesco im Rahmen einer gemeinschaftlichen Kandidatur der „Europäischen Buchenwälder“ zum Naturerbe erklärt. Seine landschaftliche und biologische Vielfalt hat ihn zu einem echten Naturlabor gemacht, in dem dank der Überwachung seiner mehr als 1.400 Bäume die Auswirkungen des Klimawandels vorhergesehen werden können.
Damit alle Interessierten diesen Ort auf nachhaltige Weise genießen können, umfasst das Umweltbildungsprogramm kostenlose Führungen für eine begrenzte Zahl von Besuchern, da es sich um ein sehr sensibles Naturschutzgebiet handelt. Bei den Rundgängen lernt man den natürlichen Reichtum der Umgebung, die Einzigartigkeit und Sensibilität des Buchenwaldes und des Biosphärenreservats Sierra del Rincón als Ganzes kennen. Auf diese Weise kommen Besucher in den Genuss eines Ortes von einzigartiger natürlicher Schönheit fernab des menschlichen Einflussgebietes.