El Escorial, Alcalá und Aranjuez - drei der Juwelen von Madrid
13 September, 2022Die Region Madrid bietet ihren Besuchern ein unglaubliches kulturelles Erbe, einzigartige Orte, die aufgrund ihres außergewöhnlichen universellen Wertes die höchste Auszeichnung der UNESCO erhalten haben. Von den fünf Stätten des UNESCO Weltkulturerbes zeichnen sich drei durch ihr besonderes touristisches Interesse aus: Das Kloster San Lorenzo de El Escorial, der Palast von Aranjuez mit seinen herrlichen Gärten und die Universitätsstadt Alcalá de Henares, deren historische Altstadt einen Besuch wert ist.
Darüber hinaus bietet Madrid eine charakteristische Küche von hervorragender Qualität, die sich erheblich von der deutschen Küche unterscheidet. In unzähligen Gasthäusern und Restaurants können sich Besucher davon überzeugen. Madrid ist auch der beste Platz, um Tapas und Pinchos zu essen und guten Schinken und hervorragenden Wein zu verkosten. Darüber hinaus lassen die Möglichkeiten für die perfekte Freizeitgestaltung am Tag und in der Nacht keinen Besucherwunsch offen.
Das Königliche Kloster San Lorenzo de El Escorial
Das Königliche Kloster San Lorenzo de El Escorial, von der UNESCO als Weltkulturerbe eingestuft, wurde auch schon als das “achte Weltwunder” bezeichnet. Dieses große Gebäude - mit sage und schreibe 4.000 Zimmern- ist das größte existierende Bauwerk aus Granit. Es ist weltweit für seinen besonderen herrerianischen Architekturstil bekannt, der Juan de Herrera zu verdanken ist, der den Bau nach dem Tod des ursprünglichen Architekten Juan Bautista de Toledo vollendete.
Der Bau wurde im Jahr 1563 auf Befehl von Philipp II. in Angriff genommen, der später von diesem beispielhaften Kloster aus regierte und dort auch verstarb. Man kann sein Gemach mit Blick auf die großartige Kapelle besichtigen. Herausragend sind auch die Gärten und vor allem die Bibliothek mit 40.000 Bänden: Ihre Sammlung umfasst über 600 Inkunabeln sowie im 16. Jahrhundert erschienene Bücher, die den Kern der Druckwerke der Bibliothek bilden und die zahlreichsten und künstlerisch wertvollsten sind.
Im ganzen Kloster ist die Symbolik präsent: Von der religiösen Ikonographie über astrologische und astronomische Symbolik bis hin zu einer Sammlung mit 7.000 Reliquien. Ein Sonnenmeridian mit Tierkreiszeichen unterteilt den Speisesaal des Klosters in Abschnitte entsprechend der Monate des Jahres. Und die königliche Krypta mit Gräbern von Bourbonen- und Habsburger-Monarchen ist ein wahres Pantheon der Könige. Mehrere touristische Routen helfen den Besuchern, den majestätischen El Escorial zu erkunden.
Universitätsstadt Alcalá de Henares
Diese schöne Stadt ist nur 30 Kilometer von der Hauptstadt Madrid entfernt und die Geburtsstätte von Miguel de Cervantes. Sie wurde 1998 zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt und ist ein idealer Ort, um spazieren zu gehen, durch die Straßen und über Plätze zu schlendern, Museen und Denkmäler zu besuchen, in einem der zahlreichen guten Restaurants zu essen, gegen Abend auf einer Terrasse einen Kaffee oder einen Drink einzunehmen und eine typische Süßigkeit als Erinnerung mitzunehmen. Einige dieser besonderen Süßigkeiten sind die Zuckermandeln und die ‘Costrada’, ein Blätterteiggebäck mit Baiser und Creme.
Zu den Hauptattraktionen gehören das Regionale Archäologiemuseum mit seinen geführten Touren; und für alle, die in Gedanken in die Römerzeit reisen wollen, das Hippolytus-Haus und die Ruinen von Complutum. Aufs Mittelalter beziehen sich die Namensschilder der Straßen rund um die Plaza Cervantes, auf denen man die Abgrenzung zwischen den Lebensbereichen der drei Kulturen erkennt, die gleichzeitig in der Stadt lebten.
Zeugen der Renaissance sind die Universität von Alcalá mit ihrem Patio Trilingüe sowie der Corral de Comedias, wo man an geführten Rundgängen teilnehmen kann. Im Geburtshaus von Cervantes kann man sehen, wie eine bürgerliche Familie im 16. und 17. Jahrhundert lebte. Es bietet den Besuchern eine Annäherung an das Leben im Goldenen Zeitalter mit den Gewohnheiten, dem Geschmack und den täglichen Verrichtungen der Bewohner. Es umfasst eine Bibliothek und das Cervantes-Museum. Vor dem Gebäude sitzen Skulpturen von Don Quijote und Sancho Panza auf einer Bank; kein Besucher kann den Drang unterdrücken, sich mit ihnen fotografieren zu lassen.
Königlicher Palast von Aranjuez
Der Königliche Palast von Aranjuez war die Frühjahrsresidenz der spanischen Königsfamilie. Er ist von wundervollen Gartenanlagen umgeben, die man besichtigen kann. Die gesamte Anlage wurde 2001 von der UNESCO zum Welterbe Kulturlandschaft erklärt. 1561 gab Philipp II. den Bau in Auftrag, wenn auch das heute existierende Gebäude aus der Zeit der Bourbonen stammt, da Teile des Originalgebäudes seinerzeit durch zwei Brände zerstört worden waren.
Innerhalb der Anlage kann man die Casa del Labrador besichtigen, ein Miniaturpalast, der auf Wunsch von König Karl IV. errichtet wurde, der für seinen Wohnsitz in Aranjuez auch ein Landhaus wünschte. Dieses befindet sich im Prinzengarten. In seinen Räumlichkeiten trifft der neoklassische Stil auf zahlreiche andere dekorative Stilrichtungen: Imperial, Pompejanisch, Rokoko… Besonders hervorzuheben ist hier das Platin-Kabinett, das mit Holzeinlegearbeiten aus Gold und Platin verkleidet ist. Die historischen Gärten rund um den Königlichen Palast von Aranjuez gelten als die schönsten ihrer Epoche. Jeder einzelne zeigt den Geschmack des jeweiligen Monarchen, der ihn anlegen ließ. Sie dienten weltweit bekannten Künstlern als Inspiration, darunter der Komponist Joaquín Rodrigo und der Maler Santiago Rusiñol.
Wer Aranjuez erkunden will, sollte am besten den Zug Tren de la Fresa von Madrid aus nehmen und den Besuch in Begleitung eines offiziellen Führers machen. Diese zeigen den Besuchern die schönsten Plätze und können darüber hinaus viele interessante und kuriose Dinge aus der Geschichte erzählen. Für alle, die trotzdem lieber auf eigene Faust losziehen, gibt es Rundgänge mit Geolokalisation.
Tel: +34 91-272 34 00